Erinnerst du dich noch an 2008? Facebook war das soziale Netzwerk. Instagram und TikTok gab es nicht; LinkedIn war noch nicht relevant. Nutzer:innen haben lange Text-Posts verfasst, in denen sie der Community von ihrem Tag berichteten.
Das ist lange her. Die Funktionen und Nutzung von Social Media hat sich seitdem grundlegend geändert. Ebenso haben sich die Inhalte verändert, die dort geteilt werden.
Heute dominieren Bilder, (Kurz)-Videos, GIFs und Grafiken in den Social-Media-Kanälen. Und das längst nicht mehr nur auf privaten Accounts. Auch Unternehmen fokussieren sich in ihrem Social-Media-Marketing auf Content, der nicht ausschließlich auf Text basiert.
Hier kommen zehn Gründe, warum nur Text in Social Media nicht mehr ausreicht und welche Content-Formate die sozialen Netzwerke stattdessen dominieren.
1. Visueller Content dominiert Social Media
Social Media ist durch visuellen Content in Form von Bildern und Videos geprägt. Auf Plattformen wie Instagram und TikTok wird der Text zur Nebensache. Im Newsfeed werden ohnehin nur wenige Zeilen der Caption angezeigt.
Mit dem wachsenden Angebot an visuellem Social-Media-Content verändert sich auch das Rezeptionsverhalten. Die Aufmerksamkeitsspanne der Gesellschaft sinkt. Vor allem junge Generationen sind an visuellen Content gewöhnt. 2022 verzeichnete Video-Content eine Reichweite von fast 93 % unter den gesamten Internetnutzer:innen.
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2. Bilder sagen mehr als tausend Worte
Forscher:innen wissen heute, dass 90 % der Informationen im Gehirn visuell verarbeitet werden. Belegt ist außerdem, dass unser Gehirn visuellen Content bis zu 60.000 Mal schneller verarbeitet. Kurzum: Social-Media-Texte erzielen nicht die gleiche Wirkung wie Bilder.
3. ...und Videos sagen mehr als tausend Bilder
Wenn Bilder mehr als tausend Worte sagen – wie sieht es dann erst mit Videos aus? Mit Videos lassen sich Informationen und Emotionen besser transportieren als mit jedem anderen Medienformat. Das liegt daran, dass Videos mehrere Sinne ansprechen und deshalb direkt verfangen.
4. Nutzende behalten visuellen Content besser im Gedächtnis
Studien haben ergeben, dass reine Textinformationen zwischen 10 und 20 % von den Leser:innen im Gedächtnis behalten werden. Reichert man diese Informationen jedoch durch visuellen Content an, so steigt die Erinnerungsrate auf 65 %.
Bezeichnet wird dieses Phänomen als Picture Superiority Effect. Für Unternehmen bedeutet das, dass ihre Brand Awareness durch Textinhalte auf Social Media allein kaum gesteigert werden kann. Image-Videos und emotionale Foto-Posts hingegen brennen sich ins Gedächtnis ein.
FlyNex erklärt mit einem Video sein Dienstleistung zur Inspektion von Stromnetzen. Etwas, das via Text oder Bilder sicher weniger eindringlich gelingen würde:
5. Visueller Content hat eine geringere Nutzungsbarriere
Sich durch Textwüsten auf Social Media zu kämpfen, ist manchmal ganz schön mühselig. Benutzerfreundlichkeit sieht definitiv anders aus. Videos und Bilder hingegen haben eine äußerst geringe Nutzungsbarriere. Ein einfaches Scrollen durch den Feed reicht aus – und der Clip startet von ganz allein.
Ganz gleich ob mit oder ohne Ton: Nutzer:innen können sich zurücklehnen und die Informationen einfach aufnehmen. Sie müssen nicht selbst aktiv werden. Die Chance, dass sich eure Community mit eurem Content befasst, ist also wesentlich höher, wenn es sich um Videos handelt.
6. Text auf Social Media konvertiert schlechter
Social-Media-User:innen haben ein deutlich höheres Interesse an visuellem Content als an reinem Text. Dieses gesteigerte Interesse führt auch dazu, dass das Engagement von Bildern und Videos größer ist.
Eine größere Reichweite verschafft euch ein größeres Potential, eure Conversion Rate zu verbessern. 78 % der Marketeers geben an, dass Video-Content zur Verbesserung ihrer Verkaufszahlen geführt hat.
7. Videos schaffen Vertrauen
Den Marken-Charakter in einem Text zu beschreiben ist nicht nur kompliziert, sondern hat kaum den gleichen Effekt wie ein kurzes Image-Video. Hier kommen Mitarbeitende zu Wort und ein Blick ins Büro lässt erahnen, wie es um die Firmenkultur steht. Das schafft Vertrauen und Authentizität.
Ebenso sieht es mit Produktvideos aus. Texte in Social Media haben nur beschreibenden Charakter. Mit Video-Content kannst du hingegen eine Geschichte über und um das Produkt erzählen. Emotionen lassen sich so viel besser transportieren. Storytelling ist ein wichtiges Instrument in der Verkaufsförderung – und lässt sich mit Videos perfekt umsetzen.
Moss nutzt genau das – und greift dabei auf seine Kund:innen zurück:
8. Videos auf Social Media werden eher geteilt
Die State of Video Marketing Studie 2021 belegt: Die Chance, dass ein Social-Media-Post geteilt wird, ist doppelt so hoch, wenn es sich um Video-Content handelt. Text-lastige Content-Formate wie Blogartikel oder Produktbeschreibungen hingegen werden weniger häufig geteilt.
Somit dürfte klar sein, dass Video-Posts euer Geheimrezept sind, um eure Reichweite in den sozialen Netzwerken auszubauen.
9. Texte brauchen länger, um Aufmerksamkeit zu erregen
Mit Sicherheit ist ein gut geschriebenes Buch genauso fesselnd wie ein spannender Blockbuster. Doch ein Social-Media-Text ist nun mal kein Roman. Die Caption bietet nicht annähernd so viel Platz. Und selten ist das Commitment der Lesenden so hoch, dass sie auf “Mehr lesen” klicken.
Videos, Bilder und Grafiken hingegen fesseln direkt ab der ersten Minute. Bild, Musik und Stimmung versetzen eure Community direkt ins Geschehen. Beginnt ihr eure Social-Media-Videos mit einer starken Hook, ist euch die Aufmerksamkeit der Zuschauenden ab Sekunde Eins sicher.
10. Social-Media-Texte sind unpersönlich
Würdest du sagen, dass du eine Marke besser durch Texte als durch Bilder oder Videos kennenlernst? Die meisten würden diese Frage wohl mit “Nein” beantworten. Ein Text allein reicht kaum aus, um eine tiefere Beziehung aufzubauen. Visuelle Elemente schaffen das wesentlich besser. Durch sie erhalten wir ein Bild von der Person oder der Marke, mit der wir uns austauschen.
Ein gutes Beispiel sind die “Meet the Team”-Social-Media-Videos der SEA-Agentur Smarketer. Mitarbeitende stellen sich hier in einem Interview kurz vor und geben einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens.
11. Algorithmen pushen Video-Beiträge
Kurz-Videos boomen: TikTok hat’s vorgemacht und alle anderen Social-Media-Plattformen ziehen nach. So haben Instagram und Facebook Reels gelauncht, YouTube hat Shorts eingeführt. Jedes Netzwerk ist daran interessiert, die neuen Formate bekannt zu machen, um die Attraktivität der eigenen Plattform für die Nutzer:innen zu erhöhen.
Der Grund dafür ist einfach: Nutzende konsumieren und interagieren mehr mit Video-Content. Und bleiben deshalb länger auf der jeweiligen sozialen Plattform. Durch die steigende Nutzungsdauer haben soziale Medien ein wichtiges Argument gegenüber Werbekund:innen.
Deshalb pushen die Algorithmen Video-Beiträge weit nach oben. Auf Instagram lässt sich mit Reels eine wesentlich größere Reichweite erzielen als mit Bild- oder Text-Posts. Unternehmen, die auf diesen Zug nicht aufspringen, verpassen ihre Chance, virale Hits zu landen.
Fazit: Tritt beim Texten für Social Media auf die Bremse
Ein guter Marketing-Mix besteht aus verschiedenen Content-Formaten. Aber eine gute Content-Strategie definiert auch, welches Format pri orisiert werden sollte – und Texte auf Social Media stehen definitiv nicht mehr an der Spitze.
Bilder und Videos verbreiten Informationen leichter und schaffen zudem eine stärkere Vertrauensbasis. Gleichzeitig sind Kurzform-Videos im Trend, weshalb die Algorithmen von Facebook, Instagram und Co. Bewegtbilder mit einer größeren Reichweite bescheren. Das solltest du in deinem Content Marketing berücksichtigen.
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Philipp Wolf
Marketing Lead Manager
Philipp ist Marketingexperte mit starkem Fokus im Bereich Content Marketing. Wenn er mal gerade nicht an Content oder einer neuen Kampagne für PlayPlay schraubt, joggt er durch Berlin, renoviert seine Wohnung oder reist mit dem Zug durch Europa.