Wer auf Jobsuche ist, startet seine Recherche heute oft auf Social Media. 79 Prozent der Bewerber:innen informieren sich zuerst auf LinkedIn, Instagram oder TikTok über potenzielle Arbeitgeber. Erst danach besuchen viele klassische Jobportale oder die Karriereseite des Unternehmens.
Starkes Employer Branding setzt also lange vor der Bewerbung an. Es sorgt dafür, dass Talente ein Unternehmen schon kennen, bevor sie überhaupt über einen Wechsel nachdenken – besonders für Unternehmen, die dauerhaft sichtbar bleiben wollen.
Doch was macht gutes Employer Branding auf Social Media aus?
Untersuchungen zeigen, dass Einblicke in den Arbeitsalltag, das Team und die Unternehmenskultur beeinflussen, wie Bewerber:innen eine Arbeitgebermarke sehen. Gerade potenzielle Mitarbeitende achten dabei auf Transparenz und Werte.
Unternehmen, die diese Themen in ihren Social-Media-Posts aufgreifen, steigern ihre Bewerbungsquote nachweislich – und erreichen damit auch jene potenziellen Talente, die nicht aktiv suchen.
In diesem Blogartikel geben wir dir 10 konkrete Ideen für Social-Media-Posts, mit denen du dein Employer Branding gezielt stärken kannst – inklusive Tipps zur passenden Strategie, den richtigen Inhalten und einem klaren Zielgruppenfokus.
Warum Social Media für Employer Branding nutzen?
Social Media ist nicht nur ein zusätzlicher Kanal, es ist der direkte Draht zu potenziellen Bewerber:innen. Wer strategisch auf LinkedIn, TikTok oder Instagram setzt, gewinnt Talente schneller und günstiger als mit klassischen Recruiting.
- Hohe Reichweite:
11.000 Bewerbungen pro Minute auf LinkedIn zeigen, dass Social Media ein Karriere-Marktplatz geworden ist – gerade für Unternehmen, die sich als attraktive Arbeitgeber positionieren wollen. - Bewerber:innen prüfen Arbeitgeber intensiv:
54 Prozent der Gen X und 68 Prozent der Millennials checken Social-Media-Profile, bevor sie sich bewerben. Eine durchdachte Strategie mit gezielten Inhalten ist hier entscheidend. - Interaktion statt Einbahnstraße:
Social Media ermöglicht direkte Kommunikation mit Talenten – ein klarer Vorteil für Unternehmen, die auf Dialog statt Monolog setzen. - Talente aktivieren, bevor sie suchen:
Gute Inhalte, die inspirieren und Einblicke geben, motivieren auch latent Suchende zum Umdenken – das funktioniert besonders gut mit einer passenden Strategie. - Authentizität gewinnt:
Videos transportieren die Unternehmenskultur besser als jede Karriereseite. Für Unternehmen, die eine emotionale Verbindung herstellen wollen, sind authentische Inhalte unverzichtbar. - Geringere Kosten:
Organische Reichweite und gezielte Ads machen Social Recruiting günstiger – eine attraktive Lösung für Unternehmen mit begrenztem Budget, aber klarem Fokus auf Employer Branding. - Messbares Employer Branding:
Wer eine datenbasierte Strategie verfolgt, kann anhand von Engagement und Conversion Rates genau analysieren, welche Inhalte funktionieren.
10 starke Employer-Branding-Videos auf Social Media
1. SAP: Offices Around the World
SAP nimmt uns mit auf eine Bürotour rund um den Globus. Auf LinkedIn teilt das Unternehmen einen kurzen Clip, um Standorte und Büros zu zeigen.
💡 Warum es funktioniert: Wer sich bewirbt, will wissen, wo er landet. Dieses Video liefert genau das: Einen Einblick in das Arbeitsumfeld des internationalen Konzerns.
2. Deutsche Telekom: Messe-Einblick auf TikTok
Ein „Follow me around“-Video des Unternehmens nimmt uns mit auf den Mobile World Congress in Barcelona. Die Telekom zeigt ihren Messestand, stellt Produkt-Neuheiten vor und erklärt sie direkt im TikTok-Video.
💡 Warum es funktioniert: Das Video schafft Nähe und Nutzer:innen sind mittendrin, statt nur eine Pressemitteilung zu lesen. Dank Voice-Over und Untertiteln bleibt die Botschaft klar und zugänglich, egal ob mit oder ohne Ton.
3. BMW: Mitarbeitende als Markenbotschafter:innen
Langweilige Jobbeschreibungen? Nicht bei BMW!
Statt langer Texte setzt der Automobilhersteller auf die Stimmen seiner Mitarbeitenden. Auf LinkedIn teilen sie persönliche Einblicke in ihren Arbeitsalltag und zeigen, was BMW als Arbeitgeber besonders macht.
💡 Warum es funktioniert: Menschen bewerben sich nicht nur auf eine Stelle, sondern auf ein Team. Wer auf Social Media die Unternehmenskultur und Persönlichkeiten hinter dem Unternehmen zeigt, wirkt nahbarer und authentischer.
4. Accor: Mitarbeiterfokus durch Storytelling
Im Format „Guess my Job at Accor“ interviewen sich zwei Mitarbeitende gegenseitig und erraten die Aufgaben des anderen. Währenddessen zeigt das Video Einblendungen aus ihrem Arbeitsalltag.
💡 Warum es funktioniert: Kein förmliches Interview, sondern ein lockerer Austausch unter Kolleg:innen. Das unterstreicht Accor als sympathischen Arbeitgeber und gibt auf Instagram einen lebendigen Einblick in den Joballtag.
Du willst ein eigenes Interview drehen? In unserem Blog erfährst du, wie das geht: So erstellst du packende Videointerviews – 5 Tipps und Tricks
5. Allianz: Gen Z mit aktuellen Trends ansprechen
„Wenn Gen Z das Skript schreibt“ – Allianz nutzt TikTok-Trends, um die klassische Bürotour neu zu denken. Mit Humor, passenden Sounds und einem kreativen Twist entsteht ein Format, das junge Talente anspricht.
💡 Warum es funktioniert: Wer die Gen Z erreichen will, muss ihre Sprache sprechen. Allianz trifft genau den richtigen Ton und zeigt sich damit als moderne, nahbare Arbeitgebermarke.
Webinar: So wird Employer Branding zum Community Builder
Starke Arbeitgebermarken sind mehr als nur ein Logo – sie sind Gemeinschaften. Erfahre im Webinar, wie du durch gezielte HR-Kommunikation eine aktive und engagierte Community aufbaust.
Luca Buchholz (Beraterin für Community-Building), Henry Kayser (Workvivo by Zoom) und Philipp Wolf (PlayPlay) teilen Best Practices, wertvolle Insights und Strategie-Tipps für authentisches Employee Engagement.
Jetzt die Webinar-Aufzeichnung ansehen 6. Zalando: Transparenz durch Social Media
Zalando stellt auf LinkedIn die Kampagne „Our Space to Be“ vor. Im Fokus: Diversität und sichere Räume für Frauen.
💡 Warum es funktioniert: Ein Unternehmen, das Haltung zeigt, spricht Menschen an, die diese Werte teilen.
7. Siemens: Innovatives Employer Branding
Siemens verbindet Employer Branding mit innovativen Zukunftsthemen. Auf Social Media präsentiert das Unternehmen nachhaltige Projekte wie emissionsfreie Busse in London und zeigt so, welchen Beitrag potenzielle Mitarbeitende leisten können.
💡 Warum es funktioniert: Hier geht es nicht nur um einen Job – Siemens spricht Talente an, die etwas bewegen wollen.
8. Rossmann: Ein eigener Kanal nur für Recruiting!
Rossmann nutzt TikTok gezielt für Recruiting. Der Account bietet Einblicke hinter die Kulissen, stellt Mitarbeitende vor und setzt auf unterhaltsame Challenges, um potenzielle Bewerber:innen anzusprechen.
💡 Warum es funktioniert: Employer Branding braucht Sichtbarkeit. Mit einem eigenen Kanal zeigt Rossmann, wie wichtig Recruiting für das Unternehmen ist und geht dorthin, wo die Zielgruppe aktiv ist.
9. Revolut: Tipps direkt vom People-Team
Im Interview berichten Führungspositionen aus Talent Acquisition und Employer Branding von ihren Erfahrungen, geben Tipps und berichten von witzigen Anekdoten aus ihrem Job.
💡 Warum es funktioniert: Persönliche Einblicke schaffen Nähe und senken die Hemmschwelle, sich bei einem Unternehmen zu bewerben. Wer das Gefühl hat, einzelne Personen aus dem Team schon zu kennen, geht zudem entspannter in den Bewerbungsprozess.
10. Momox: Werkstudenten gesucht!
Momox sucht eine:n Werkstudent:in – aber ohne großen Aufwand oder Hochglanz-Video. Stattdessen: ein einfacher Clip mit einem Schriftzug in Paint und einer leicht verzweifelten Mitarbeitenden.
💡 Warum es funktioniert: Minimaler Aufwand mit großer Wirkung. Der Clip ist authentisch, humorvoll und eine erfrischende Abwechslung zu vielen Hochglanz-Videos auf Social Media.
5 Tipps zur Stärkung deiner Arbeitgebermarke auf Social Media
- Setze auf Videos:
Employer-Branding-Videos erzielen mehr Reichweite als reine Textposts. Für Unternehmen, die Nähe schaffen wollen, sind sie das ideale Format – vorausgesetzt, die Inhalte sind überzeugend. - Bleib relevant:
Poste regelmäßig und greif aktuelle Trends auf Instagram, TikTok und Co. auf. So erhöhst du deine Sichtbarkeit und die Interaktion mit der Zielgruppe – und sprichst gleichzeitig potenzielle Mitarbeitende gezielt an. - Lass dein Team sprechen:
Mitarbeitende als Botschafter:innen stärken Vertrauen. Für Unternehmen, die langfristig attraktiv wirken wollen, ist diese Strategie besonders wirksam. - Experimentiere mit Formaten:
Ob Reels, Behind-the-Scenes oder Interviews – Abwechslung in den Inhalten hält deine Employer-Branding-Beiträge spannend und spricht verschiedene potenzielle Zielgruppen an. - Nutze den Algorithmus für dich:
Inhalte mit vielen Interaktionen werden öfter ausgespielt. Fördere Kommentare und Shares, z. B. mit Umfragen oder Fragen am Ende deines Videos, um deine Reichweite bei potenziellen Talenten zu steigern.
5 Formate für starke Employer-Branding-Inhalte
Langweilige Standardposts? Nein danke. Kombiniere unterschiedliche Formate und Content-Typen, um deine Employer-Branding-Strategie abwechslungsreich und wirkungsvoll zu gestalten.
1. Recaps & Monatsrückblicke
Ob Monats-, Quartals- oder Jahresrückblick: Zusammenfassungen zeigen, was dein Unternehmen kürzlich erreicht hat. Das gibt potenziellen Bewerber:innen Einblick in Projekte, Erfolge und Prioritäten.
Veröffentliche Rückblicke z. B. auf deinem Blog oder als Video-Highlights auf Social Media. Bei PlayPlay setzen wir besonders gern auf Videos – sie geben dem Team ein Gesicht und schaffen eine authentische Verbindung zur Community.

Webinar-Tipp
Mit PlayPlay erstellst du Recap-Videos in nur 15 Minuten: ideal für Unternehmen, die schnelle und professionelle Beiträge benötigen.
In unserem Webinar erklären Gabrielle und Jaqueline, wie du in wenigen Schritten deine Meilensteine in einem Video teilst.
Zur Webinaraufzeichnung: Meilensteine als Video teilen
2. „Day-in-my-life“-Videos
Was als TikTok-Trend begann, ist heute eines der beliebtesten Formate im Employer Branding. Mitarbeitende zeigen ihren Arbeitsalltag – vom Morgenkaffee bis zum Feierabend.
Diese Videos funktionieren so gut, weil sie authentisch, kreativ und leicht konsumierbar sind. Gleichzeitig vermitteln sie realistische Einblicke in den Job und die Unternehmenskultur.
3. Recruiting-Videos
Stellenanzeigen mit Video erhalten 34 Prozent mehr Bewerbungen als reine Textposts. Warum? Videos wirken persönlicher, emotionaler und ziehen Aufmerksamkeit auf sich.
Ein gutes Recruiting-Video stellt das Team vor, erklärt den Job, nennt Benefits und hat einen klaren Call-to-Action.
4. Neue Kolleg:innen vorstellen
Jemand Neues startet im Team? Stell die Person doch auf Social Media vor – mit einem kurzen Text oder besser noch: mit einem kleinen Video.
So fühlt sich dein Neuzugang wertgeschätzt und auch bestehende Mitarbeitende lernen die Person schneller kennen. Besonders wertvoll bei Remote-Teams oder hybriden Arbeitsmodellen.
5. Mitarbeitenden-Takeover
Takeovers funktionieren ähnlich wie „Day-in-my-life“-Videos, nur live. Mitarbeitende übernehmen für einen Tag den Instagram- oder TikTok-Account und teilen ihren Arbeitsalltag, beantworten Fragen oder zeigen den Arbeitsplatz.
5 Schritte für erfolgreiches Employer Branding auf Social Media
Du willst jetzt loslegen? Perfekt! Denn starkes Employer Branding braucht kein Geheimrezept – sondern nur einen klaren Fokus und etwas Kontinuität.
Hier sind fünf einfache Schritte für den Start:
1. Entwickle deine Employer-Branding-Botschaft
Was sollen andere über dein Unternehmen denken? Wie sollen sie deine Brand sehen? Definiere, was dich ausmacht: ob Benefits, Teamkultur, Entwicklungschancen, Flexibilität oder doch etwas ganz anderes?
Halte deine Botschaft klar, persönlich und gerne mit einer Prise Emotion. Eine Brand bleibt vor allem dann im Kopf der Zielgruppe, wenn sie Emotionen weckt.
2. Finde deine Brand Voice
Locker oder professionell? Persönlich oder eher sachlich?
Die Tonalität entscheidet darüber, wen du ansprichst und ob du zur Zielgruppe passt. Wer Gen Z erreichen will, darf ruhig frech, popkulturell oder verspielt kommunizieren. Für erfahrene Fachkräfte funktioniert ein seriöser, aber nahbarer Ton oft besser.
Deine Brand Voice sollte zu den Plattformen passen, auf denen du aktiv bist – und dort konsistent auftreten.
3. Setze auf Employee Advocacy
Die besten Markenbotschafter:innen sind deine Mitarbeitenden. Inhalte, die sie teilen, erzielen 561 % mehr Reichweite als Beiträge vom Unternehmensprofil.
Lade dein Team aktiv dazu ein, Beiträge zu teilen oder selbst Inhalte zu erstellen. Je näher sie an der Zielgruppe sind, desto glaubwürdiger ist der Content.
4. Poste regelmäßig
Wer sichtbar sein will, muss dranbleiben. Mit einem Redaktionsplan und klaren Zuständigkeiten klappt das auch bei mehreren Beteiligten.
Plane feste Content-Slots ein und halte sie konsequent ein. Dabei ist es hilfreich, Beiträge so zu gestalten, dass sie plattformübergreifend funktionieren.
Ein einheitlicher Auftritt auf verschiedenen Plattformen stärkt nicht nur deinen Wiedererkennungswert, sondern erreicht auch unterschiedliche Segmente deiner Zielgruppe.
5. Interagiere mit deiner Community
Employer Branding lebt vom Austausch. Reagiere auf Kommentare, beantworte Fragen und zeig, dass du zuhörst. Wer nur sendet, wirkt schnell unnahbar. Wer stattdessen mit seiner Zielgruppe aktiv in den Dialog tritt, baut langfristig Vertrauen auf.
Merke: Guter Content endet nicht mit dem Klick auf „Veröffentlichen“. Er beginnt dort erst richtig. Zeige auf deinen genutzten Plattformen, dass du den Dialog mit der Zielgruppe aktiv suchst.
Social Media als Employer-Branding-Hebel nutzen
Die Beispiele zeigen: Erfolgreiches Recruiting braucht mehr als klassische Stellenanzeigen. Employer-Branding-Videos auf Social Media machen Unternehmen greifbar und geben echte Einblicke in die Unternehmenskultur.
Mit klarer Strategie, vielfältigen Inhalten und authentischen Formaten machst du dein Unternehmen erlebbar.
Mitarbeitende als Botschafter:innen sind glaubwürdig, während kreative und interaktive Formate die Reichweite erhöhen. Wer regelmäßig relevante Inhalte teilt und den Algorithmus für sich nutzt, steigert die Sichtbarkeit seiner Arbeitgebermarke – und findet so die Talente von morgen.
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Kostenlos testen Lili Frankus
Inbound Marketing Manager
Lili liebt gute Stories und spannende Marken. Ihr Fokus bei PlayPlay: Website, Blog und richtig guter Content. Wenn sie nicht am nächsten Website-Text feilt, ist sie mit Hund „Arnie“ unterwegs oder in ihren Lieblingscafés in Berlin anzutreffen.